shifting realities

konzept

„shifting realities“ ist das zweite Kunstkonzept, welches ich innerhalb von 3 Jahren umgesetzt habe. Die Idee zu diesem Projekt entstand bei der Bilderauswahl für die „Retreat“ -Serie. Dabei hat sich eines der Bilder in meinem Kopf festgesetzt, welches es schlussendlich aber nie in die fertige Serie schaffte. Es handelte sich dabei um eine Aufnahme des Hochwasser im Sommer 2021 beim Kraftwerk in Birsfelden. Die Aufnahme war einerseits zu abstrakt, um sie mit den restlichen Bildern zu zeigen, andererseits zu interessant, um sie einfach bei den anderen Negativen liegen zu lassen. „shifting realities“ war geboren.

„Neue Orte aufzusuchen, um interessante Motive zu fotografieren, ist zu simpel.“ lautet eine meiner persönlichen Motivationen bei meinen Projekten. Auf die gleiche Weise habe ich auch „shifting realities“ umgesetzt. Hierfür habe ich mir bekannte und interessante Orte am Wasser aufgesucht und diese in ihrer jeweiligen Tageserscheinung auf mich wirken lassen. “shifting realities” lässt den/die Betrachter/in in eine neue Welt eintauchen. Die Farben helfen die Muster dieser Welt zu verdeutlichen und bekannte Formen zu abstrahieren.

Der Titel “shifting realities” kann auf zwei verschiedene Arten gelesen werden: Zum Einen wird eine Welt betrachtet, die sich im stetigen Wandel befindet und zum Anderen taucht der/die Betrachter/in in einen neue Welt ein und wechselt so seine/ihre Realität.

entstehungsprozess

Die Bilder sind mit einer analogen Mittelformatkamera und diversen Filmen fotografiert worden. Mir war es wichtig, das Projekt analog zu fotografieren, um während des Fotografierens / der Motivsuche nicht durch übermässige Bildkontrolle am Bildschirm der Kamera aus dem Moment gerissen zu werden. Zudem war mir für dieses Projekt jede digitale Kamera zu genau und charakterlos. Durch Film, Entwicklungs- und Digitalisierungsprozess erhalten die Bilder einen handwerklichen Charakter. Gerade das Vermischen von analogen und digitalen Prozessen ermöglicht es mir, das Offensichtliche zu abstrahieren und wiederum mit sehr genauen Tools die Strukturen weiter aufzuarbeiten. So entstehen nach der Aufnahme mittels einer C-41 Farbentwicklung, Farbnegative, welche ich anschliessend bei 4800 dpi einscanne. Dabei lege ich grossen Wert darauf, dass meine Negative möglichst “unbehandelt“, d.h ohne Eingriff des Scanner-Programms, da ich hierbei die Kontrolle nicht dem Programm übergeben möchte, digitalisiert werden und mir maximalen Entscheidungsfreiraum für die Weiterverarbeitung lassen.

Schliesslich landen die Negative in Photoshop, wo ich die Aufnahmen mit einer Verlaufsumsetzung einfärbe: Photoshop weist dem Bild einen von mir vordefinierten Farbverlauf zu. Dabei sind unendlich viele Farbkombinationen möglich. Habe ich einen Verlauf gefunden, der mir gefällt, fange ich an, das Bild weitergehend aufzuarbeiten. Mittels Kontrastanpassungen, Aufhellen/Abdunkeln  sowie Schärfungen bringe ich Strukturen und Farben zum Tragen und balanciere das Bild gleichzeitig optisch aus. 

Es entstehen dabei abstrakte Bilder, welche dem/der Betrachter/in kaum mehr erlauben, die einstige Wasserfotografie als solche zu erkennen. Die Fotografien erinnern nun vielmehr an wissenschaftliche Aufnahmen von Bakterien- oder Pilzkolonien.

Prints sind in limitierter Auflage in 2 Grössen à 10 Stück hier im Printshop erhältlich.